Freitag, 10. Dezember 2010

Kultur in Mainz

Für das 3. DiDaGo-Kulturprogramm am Dienstag, 7. Dezember 2010, hatte sich unser Teammitglied Lilo Sperling ein vielfältiges Programm einfallen lassen. Der Schwerpunkt lag auf einer Führung durch die St. Stephan Kirche. Ein Spaziergang durch die Altstadt, kurze Besichtigung des 1000jährigen Doms zu Mainz, Weihnachtsmarkt und Besuch des Weinhauses Wilhelmi sollten das Programm abrunden.

Aber der Reihe nach:
Ladiescaptain Eva organisierte für 22 Golfdamen die Fahrten (Gruppenkarten) bis ins kleinste Detail. Dafür möchten wir uns zunächst einmal bedanken. Alles war ganz einfach, wir mussten nur noch zu den Haltestellen kommen.

Aber oh Schreck: am Bahnhof GG war keine Eva mit unserer Gruppenkarte. Ingrid Hölzer bekam einen Anruf: "Ich warte mit Ilse am Bahnhof Bischofsheim, wir sind 1 Stunde zu früh abgefahren!!!" Jetzt müssen wir den Service der Deutschen Bahn loben: die Zugbegleiterin wusste bei der Kontrolle von diesem Missgeschick (ihre Kollegin vom anderen Zug hatte sie angerufen), so dass es für uns keinerlei Schwierigkeiten bei der Fahrzeugkontrolle gab.

Mit einem kleinen Fußweg durch Mainz, am Fastnachtsbrunnen vorbei, erreichten wir die St. Stephan Kirche - Chagalls Mystik des blauen Lichtes.

Lilo hatte einen routinierten Gästeführer engagiert. Werner Lütkemeier ließ uns mehr als 2 Stunden an seinem kompetenten Wissen teilnehmen. Sehr interessant und spannend erzählte er uns die Geschichte der Kirche, die Entstehung, Veränderung, Zerstörung und Wiederaufbau.


An seinem Vortrag merkten wir, dass er mit
Herz und Seele
bei der Sache war.












Ausführlich erklärte er uns die "Chagall Fenster". Insgesamt hat Marc Chagall 9 Fenster geschaffen. Durch diese Buntverglasung fällt blaues Licht in den Kirchenraum von St. Stephan, und in diesem Licht bewegen sich scheinbar schwerelos Engel. Die Kunstwerke stellen biblische Szenen dar.

Die 17 übrigen Fenster sind bewusst schlichter gehalten und von Charles Marq entstanden. Mit Marq hat Chagall 28 Jahre zusammen gearbeitet.

Die Orgel (z.Zt. auch Notorgel genannt) ist noch in Betrieb.












Es wird jedoch eine neue Orgel erbaut, die man bereits als Modell sehen kann. Allerdings benötigt die Kirche dazu noch reichliche Spenden, da sich die Kosten auf ca. 900.000 € belaufen.

Sehr interessant war der Rundgang im schönsten spätgotischen Kreuzgang von Rheinland-Pfalz. Hier sind die Begräbnisstätten vieler der 600 Stiftsherren. An sie erinnern die Grabplatten und die Wappen der Stifterfamilien. Bereichert wurden die Wappen von neuzeitlichen Schlusssteinen von Bund, Land, Bistum und der Stadt Mainz.


Als 1857 der nahe gelegene Pulverturm explodierte, wurde auch St. Stephan schwer beschädigt. Bei der Wiederherstellung entfernte man die reiche barocke Ausstattung. Heute stellt sich das Gotteshaus als klar gegliederte Hallenkirche mit drei Schiffen dar.

Noch schnell ein Blick von außen auf den 66 m hohen, geräumigen Turm des Bauwerkes. Zur 2000-Jahr-Feier der Stadt, 1962, wurden Kuppel und Laterne wieder aufgesetzt.













Nach einem Stopp im Garten der Musikschule in Mainz wanderten wir durch die Gassen der Altstadt.

Wunderschöne Fachwerk-Häuser sind dort zu bestaunen - schön geschmückt in der vorweihnachtlichen Zeit.

Werner Lütkemeier führte uns noch in den 1000jährigen Dom. Hier gab er uns in kurzen Sätzen einen Überblick. Für eine ausführliche Erläuterung hat die Zeit nicht mehr gereicht. Die Besichtigung des Doms bietet sich für eine separate Veranstaltung an.

Mitten in Mainz steht der mächtige Dom. Er ist das steinerne Symbol der Macht des Mainzer Erzbischofs als Stellvertreter des Papstes, Herr über das Mainzer Erzbistum und Reichsfürst. Er ist der Kristallisationspunkt einer langen kirchlichen Entwicklung in Mainz.

Der Dom kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Um das Jahr 1000 von Erzbischof Willigis errichtet, hat er eine ständige bauliche Entwicklung erfahren. Immer wieder haben Naturkatastrophen und Kriege zu Zerstörungen geführt.

Betritt man heute den Dom, trifft man in jedem Winkel, an jeder Säule des Gebäudes auf Denkmäler. Im Mainzer Dom haben sich im Laufe der Zeit Erinnerungsstücke und Ausstattungsgegenstände wie Grabdenkmäler, Bilder, Altäre, Mobiliar, Fenster usw. angesammelt.



Eines der schönsten erhaltenen Ausstattungsstücke aus der gotischen Zeit ist das Taufbecken von 1328, das vermutlich der größte mittelalterliche Zinnguss der Welt ist.

Der Innenraum muss früher bis in den letzten Winkel ausgefüllt gewesen sein und ein malerisches Bild geboten haben. Der größte Teil der Ausstattung ist infolge von Kriegen und Unwettern zerstört oder bewusst entwendet worden. Dennoch ist der Dom heute noch das an Denkmälern reichste kirchliche Gebäude Deutschlands.












Gegen 16:15 Uhr war die Führung zu Ende. Jetzt hatten wir eine Pause mit einem Glas Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt verdient.













Das tut gut! Ein Glühwein musste reichen, denn wir wollten noch über den Weihnachtsmarkt bummeln.

Wunderschöne Verkaufsstände waren zu bestaunen.












Lotte und Hilde wurden fündig und haben sich, oder einer zu beschenkenden Person, einen Schutzengel gekauft.

Das Restaurant ist in Sicht. Wir haben großen Hunger.

Ein "lauschiges" Plätzchen war für uns reserviert.

Liebe Lilo, Du hast alles wunderbar organisiert. Dafür unseren besonderen Dank. Auch über Dein liebevolles Nikolaus Geschenk - Christbaumanhänger aus Bienenwachs - haben wir uns sehr gefreut.

Ein schöner Tag ging zu Ende.
Gegen 21 Uhr waren alle wieder wohlbehalten zu Hause.

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